„Ohne deutsche Ärzte wäre die medizinische Versorgung in der Schweiz mittlerweile gefährdet“, so äußerte sich die Neue Züricher Zeitung. Zurzeit arbeiten ca. 10.000 deutsche Ärzte im Ausland, dabei rund 80 % im deutschsprachigem. 1.965 Ärzte wanderten 2017 von Deutschland in die für Mediziner attraktive Schweiz aus. Stellen Sie sich das mal vor: 1.965 mehr Arztpraxen zur Versorgung des ländlichen Raums! Das TSVG bietet hier keine Lösungen, sondern ist ein unausgegorener Federweißer, der Ihnen, nach der Ernüchterung eher abenteuerliche Kopfschmerzen bereiten wird.
Das TSVG macht die Freiberuflichkeit des Arztberufes unattraktiv und schafft keine Anreize, sich als Arzt in Deutschland niederzulassen und schon gar nicht im ländlichen Raum. Im Gegenteil, durch diese staatlichen Vorgaben und Eingriffe in die Praxisorganisation, gebe ich Ihnen, werte Regierungskoalition, jetzt schon Brief und Siegel, dass
Durch die Erhöhung der Mindestsprechstundenzeit keine Steigerung der Patientenzahlen erreicht wird;
Es zu einer Verschiebung kommen wird, bei der „Akutpatienten“ bevorzugt werden und chronisch Kranke auf der Strecke bleiben;
Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Ärzte in andere Berufe wechselt oder eben ins Ausland abwandert;
…und es zu einer Kostenexplosion kommen wird.
Aber das noch viel Dramatischere dabei ist, dass hier eine staatliche Lösung, durch die Hintertür konzipiert werden soll. Glauben Sie ehrlich, dass Sie damit die Versorgung der Patienten verbessern können? Das Schlüsselproblem von Wartezeiten ist nicht der Arzt, wie im TSVG suggeriert werden soll, sondern es ist die Budgetierung.
Ende Dezember 2018 betrugen die Rücklagen der Krankenkassen 21 Milliarden Euro. Die sofortige Aussetzung der Budgetierung würde zwar ca. 2 Mill. Euro kosten, jedoch die Versorgung der Patienten schlagartig verbessern.
Deshalb fordern wir, die AfD, die sofortige, komplette Aussetzung der Budgetierung über einen Zeitraum von 5 Jahren, bei just-in-time Prüfung der tatsächlichen Kosten. Eine nur Teil-Entbudgetierung klingt zwar gut, würde aber gezielt Ungerechtigkeiten zwischen den Fachgruppen produzieren und das Ziel verfehlen. Ebenso vermissen wir das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und den Erlaub der Zustellung, durch Boten der Solitärapotheken, gerade im ländlichen Raum.
Unsere Apotheken sind für die flächendeckende Versorgung von enormer Wichtigkeit. Gerade in Havarie- und Katastrophenfällen werden uns die ausländischen Versandapotheken wohl eher nicht mehr helfen können. Zum Wohle der Patienten in unserem Land, appellieren wir an Sie, den Gesetzentwurf zum TSVG abzulehnen, nochmals zu überarbeiten und den Anträgen der AfD zuzustimmen.