Am 08.10.2019 besuchten Herr Dr. Robby Schlund als stv. gesundheitspolitischer Sprecher der AfD Fraktion im Bundestag, aus der Kreistagsfraktion der AfD Sonneberg Herr Robert Sesselmann und Herr Andreas Groß und weitere AfD-Teilnehmer die Geschäftsführung von Regiomed unter Leitung des Hauptgeschäftsführers Herrn Alexander Schmidtke und weiterer Geschäftsführer.

Zunächst erläuterte Herr Schmidtke die Konzernstruktur und die aktuellen Probleme im Konzern. Herr Sesselmann wies darauf hin, dass nach Ansicht der AfD Teilnehmer seit der Wende vor 30 Jahren zwischen den Freistaaten Bayern und Thüringen kein Staatsvertrag bestünde, was ein Versäumnis der Landesregierungen und der regierenden Landtage sei. Die Probleme liegen darin, dass Förderungen über Ländergrenzen hinaus sehr problematisch seien. Darauf angesprochen, bestätigte die Geschäftsführung von Regiomed diese Probleme. Man plane den Regiomed-Konzern auf ein digitales Patienten- bzw. Verwaltungsportal umzustellen. Gegenwärtig sei aber unklar, ob Bund oder Länder dies fördern könnten, erst recht über Ländergrenzen hinaus. Man würde wohl einen Betrag im Bereich von grob geschätzt 5 Mio € benötigen.
Die Planungen stünden aber erst am Anfang, weil man auch Vorreiter in Deutschland wäre. Herr Dr. Schlund wird dies für eine kurze Anfrage im Deutschen Bundestag an die Bundesregierung nutzen, die demnächst gestellt wird. Datenschutzprobleme sollten solche Vorhaben nicht konterkarieren. In diesem Zusammenhang kam man auf die „Medical School“ zu sprechen. Hier zeigen sich auch gewisse Probleme mit der Finanzierung, wo man einem Förderbetrag analog staatlicher Universitäten über einen Betrag von ca. 2 Mio € jährlich gerne entgegensehe. Herr Sesselmann sicherte zu, dies unverzüglich nach der Landtagswahl in Thüringen anzugehen. Hätte es eine solche Förderung seit Gründung der „Medical School“ gegeben, hätte Regiomed ca. 7 Mio € bis heute einsparen können. Herr Dr. Schlund merkte an, dass auch die gegenwärtigen Strukturen im Gesundheitswesen zu überprüfen seien. Krankenhäuser gehören in kommunale bzw. staatliche Hand. Auch ein intersektorales Gesundheitssystem ähnlich den Polikliniken von früher wäre zukunftsfähig. Herr Sesselmann kritisierte das gegenwärtige Gesundheitssystem mit den Fehlern des vor 25 Jahren beschlossenen Gesundheitsstrukturgesetzes. Hiernach stünde Gewinnmaximierung statt Patientenvorsorge im Vordergrund. Insbesondere die hohen Pflegekosten seien in Wahrheit auf kapitalistischen Strukturen aufgebaute Gewinne der „Pflegeindustrie“.
Die Pflege müsse bezahlbar sein. Besorgt zeigte sich auch Herr Sesselmann, dass die OP-Auslastung in Sonneberg wohl wegen Ärztemangel problematisch sei. Herr Schmidtke äußerte, dass er diese Problematik im Auge habe, die Versorgung aber sichergestellt werde. Abschließend wurde über die seit Jahrzehnten unterbliebene Lohnangleichung im Regiomed-Konzern diskutiert. Sowohl Herr Dr. Schlund als auch Herr Sesselmann wollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten diese Problematik angehen. Jedenfalls könne eine Sanierung des Regiomed-Konzern nicht mit Teilzeitarbeit, Leiharbeit und Billiglohn erfolgen. Nach 30 Jahren Wiedervereinigung ist es an der Zeit, für einheitliche Löhne der Beschäftigen in Ost und West zu sorgen.
Insgesamt waren die Gespräche für alle Teilnehmer sehr positiv verlaufen. Der gute qualitative Ruf des Krankenhauses und die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter werden letztlich auch die finanzielle Sanierung des Regiomed-Konzernes ermöglichen.