Bei der heutigen Anhörung zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Ausbildung pharmazeutisch-technischer Assistenten (PTA) ging es vordergründig um die Dauer der Ausbildung sowie eine umfangreiche Neuausrichtung des Berufsstandes.
In Kürze zusammengefasst, sieht der Gesetzentwurf vor, die Berufsausbildung zweieinhalb Jahre dauern zu lassen, aufgesplittet in 2 Jahre Schule und ein halbes Jahr Einsatz in einer Apotheke sowie eine Vergütung während des praktischen Anteils. Außerdem sollen erstklassig ausgebildete PTA mit entsprechender Berufserfahrung unter bestimmten Voraussetzungen mehr Kompetenzen erhalten.
Der Bundesverband PTA plädiert für Ausbildungsdauer von mindestens drei Jahren, in welcher Theorie und Praxis besser miteinander kombiniert werden müssen und die Lehrpläne hinsichtlich des aktuellen Apothekenstandards komplett überarbeitet werden müssen.
Frau Eckert-Will der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) betonte im Hinblick auf die Erweiterung der Kompetenzen der PTA´s die Gesamtverantwortung des Apothekers und sieht die Aufteilung der Verantwortung kritisch. Außerdem hält sich die bisherige Ausbildungsstruktur mit zwei Jahren Theorie und einem halben Jahr Praxis für vollkommen ausreichend. Eine angestrebte Verlängerung würde zu organisatorischen Problemen in den Berufsfachschulen und Verteuerung der Ausbildung führen.
Die Vertreterin der Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft e.V. (DPhG), Frau Wahlbuhl erklärte, dass bei der Prüfung die Vornote eine wichtige Rolle spielen solle. Auch seien zwei Nachprüfungen sinnvoll.
Herr Peter Lehle, Apotheker und Berufsschuleiter, steht einer Ausweitung der Ausbildung auf drei Jahre positiv gegenüber, allerdings werden immer weniger Plätze in den einzelnen Berufsschulen besetzt, was zur Folge hat, dass Schulen zusammengeführt bzw. geschlossen werden müssen. Alles in allem hält er den derzeitigen Ausbildungsgang für unattraktiv.
Insgesamt stellt Dr. Robby Schlund nach der Anhörung fest, dass es im Bereich der Ausbildungsinhalte dringende Reformierungen bedarf, um erstklassig ausgebildete Apotheker vorweisen zu können. Ebenso kritisch sieht er die Erweiterung der Kompetenzen der PTA´s, da die Apotheker trotzdem die Verantwortung über alles Tun und Handeln haben. Um die Zahl der Auszubildenden im Bereich der PTA´s zu steigern müsste seiner Meinung nach bundeseinheitlich die Zahlung von Schulgeld ab- und eine Ausbildungsvergütung eingeführt werden. Der weitere Fortgang zur Sache bleibt abzuwarten.