Abbau von Bürokratie, Aussetzungen der Sanktionierungen und Schuldenschnitt für Praxen!

Ärztinnen und Ärzte stemmen die medizinische Grundversorgung und sind gerade in Krisenzeiten unabdingbar! Doch jeder niedergelassene Arzt hat pro Quartal ein vorgegebenes Budget, gemessen am Durchschnittswert der fachbezogenen Kollegen. Wer dieses Budget überschreitet wird regresspflichtig.

Viele niedergelassene Kollegen sind von diesen Regressverfahren betroffen. Die Folgen liegen auf der Hand: Überschuldung des Arztes, Personalabbau, keine Neupatientenaufnahme und letztendlich die Praxisschließungen, da die Kosten nicht mehr erwirtschaftet werden können.

Das Ausgabevolumen durch die Corona-Krise wird für viele Praxen massiv steigen, denn sie brauchen mehr Desinfektionsmittel, Handschuhe, Schutzmasken, usw. Dem gegenüber stehen Einnahmeausfälle, durch Verschiebung von Untersuchungen und Behandlungen. Wenn im jetzigen zweiten und dritten Quartal weniger Patienten behandelt werden, gibt es für zweiten und drittel Quartal des Folgejahres horrende Regressforderungen. Denn jetzt werden weniger Fälle abgerechnet, die nächstes Jahr zugrunde gelegt werden. Behandelt der Arzt dann mehr bzw. rechnet seine regulären Patientenzahlen ab, dann rechnet er bis zu 1000 % mehr als die Fallgruppe ab und behandelt unwirtschaftlich – eine fatale Folge für für viele Arztpraxen. Die Folge ist eine geschätzte Schieflage, vor allem der Facharztpraxen, von ca. 50 – 60%. Der freie Beruf des Arztes ist in Gefahr und die Abschaffung der Regresse unausweichlich.

Gerade in der aktuellen Krise muss endlich ein Schuldenschnitt gemacht werden. Die Einstellung der laufenden und zukünftigen Regressverfahren muss sofort erfolgen. Außerdem muss eine umgehende Verbesserung und Erleichterung der Arbeit in den Praxen erfolgen, um diese weiter am Laufen zu halten. Dazu gehören auch, Abbau von Bürokratie und die Aussetzungen der Sanktionierungen für Praxen, die nicht an der Telematikinfrastruktur angeschlossen sind.