20 Millionen Euro als Akt der Solidarität? Nicht mit uns!

Am heutigen Montagvormittag verkündetet unser Gesundheitsminister Herr Spahn stolz: „Europa steht auch in Krisenzeiten zusammen“. Denn der Bund will großzügiger Weise die Kosten ausländischer Corona-Patienten für in Deutschland ausgeführte Behandlungen übernehmen.

Aktuell versorgen unsere Krankenhäuser über 200 schwer kranke Corona-Patienten aus Europa und die Option noch mehr kranke Menschen aufzunehmen besteht weiterhin. Prinzipiell ist das auch kein Problem – aber doch nicht für lau!

Üblicherweise werden solche Kosten den entsprechenden Ländern in Rechnung gestellt – ganz klar, denn beanspruchte Leistungen müssen bezahlt werden. Viele Bürgerinnen und Bürger sind massiv verärgert, denn die vom Ministerium geschätzten Kosten belaufen sich auf bis 20 Millionen Euro. Menschen in Not zu helfen und die notwendige Behandlung zur Verfügung zu stellen ist absolut legitim, aber die Kosten dafür auf den deutschen Steuerzahler abzuwälzen ist in keinster Weise tragbar.

Viele kleine Unternehmen, Solo-Selbstständige, niedergelassene Ärzte und Zahnärzte, Gastronomen, Vereine usw. beklagen durch den seit Mitte März bestehenden „Shutdown“ massive finanzielle Einbrüche, wo auch staatliche Einmalzahlungen von bis zu 9.000 € nicht weit helfen. Die privaten finanziellen Mittel sind aufgebraucht und die Zahl der Insolvenzen wird steigen. Diese Menschen brauchen mehr finanzielle Unterstützung. Anstatt Behandlungskosten von 20 Millionen Euro zu übernehmen, müssen zum Beispiel die niedergelassenen ärztlichen Kollegen endlich von Regresszahlungen befreit werden. Aktuellen Schätzungen zu Folge werden 50 bis 60 % der Hausarzt- und Facharztpraxen in eine finanzielle Schieflage geraten – mit der Folge von Praxisschließungen, Personalentlassung und Unterversorgung der Patienten.

Durch die 20 Millionen Euro werden zwar die behandelnden Krankenhäuser weiter finanziell unterstützt, aber die niedergelassenen Kollegen mit eigener Praxis im Stich gelassen. Stationäre Förderung geht vor ambulanter Hilfe. Traurig, denn der ambulante Sektor ist der Grundbaustein der medizinischen Versorgung, vor allem der chronisch kranken Patienten.

Solidarität bedeutet Zusammenhalt! Doch dabei muss der Zusammenhalt im eigenen Land, für die eigene Bevölkerung und für die eigene Wirtschaft im Vordergrund stehen! „Europa steht auch in Krisenzeiten zusammen“, so Herr Spahn weiter. Aber es ist nicht Europa was zusammen steht, es ist Deutschland, welches als Melkschemel mal wieder für ganz Europa zur Verfügung steht und das auf Kosten der eigenen Bevölkerung! Unfassbar, wie die dringend für unser Land benötigen finanziellen Mittel von deutschen Steuerzahlern grundlos in die Krankenhauskonzerne umverteilt werden.