Seit dem 15.04.2020 liegt die sogenannte Reproduktionszahl unter 1,0. Dieser Wert gibt uns an, wie viele Menschen ein Covid-19 Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Je niedriger die Zahl ist, desto besser. Das Robert-Koch-Institut definiert dazu in seinem Lagebericht vom 15.04.2020: „Die Reproduktionszahl R ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einem Fall angesteckt werden. Diese lässt sich nicht aus den Meldedaten ablesen, sondern nur durch statistische Verfahren zum Beispiel auf der Basis des Nowcastings schätzen.“
Das Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf mindestens 1,0 oder darunter zu halten, um wieder zur Normalität zurück zu kehren. Und was passiert seit 12 Tagen? Nichts! Zum Vergleich, bei einer Grippewelle liegt seit Jahren die Reproduktionszahl im Höhepunkt bei 2,0 bis 3,0.
Mit dem aktuellsten Datenstand vom 27.04.2020 0:00 Uhr wird nun eine Reproduktionszahl von 1,0 geschätzt, was bedeutet, dass im Durchschnitt jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte eine weitere Person ansteckt. Und was passiert? Presse und Medien sprechen wiederholt von einem Anstieg der Ansteckungsgefahr und ein wachsendes Infektionsrisikos. Die Menschen werden wieder in den Angstmodus zurückgeholt, nachdem eine kurze Euphorie von Freiheit durch Öffnung der Einkaufsläden erfolgte.
Wenn man bedenkt, dass am 30.04.2020 eine neue Lageeinschätzung durch unsere Frau Bundeskanzlerin erfolgen wird, so würde man sich nicht wundern, wenn die Reproduktionszahl in den nächsten zwei bis drei Tagen eher nicht mehr sinken, sondern viel mehr wieder leicht steigen wird.
Den aktuell 155.193 bestätigten Fällen stehen ca. 114.500 Genesene gegenüber!
Im Vergleich 29.03.2020 zu 13.04.2020 sind die Neuerkrankungen pro Tag von 4.000 .auf 2.000 zurückgegangen. Auch die Zahlen und Grafiken der Johns Hopkins University zeigen einen deutlichen Rückgang der Infektionen.

Folglich ist davon auszugehen, dass im Durchschnitt die Zahlen der Neuinfektionen weiter rückläufig sind. Im Hinblick auf die Zunahme der psychischen und physischen Probleme vieler Menschen durch die Ausgangsbeschränkungen und drastischen Einschnitte des sozialen und gesellschaftlichen Lebens muss dringend eine Rückkehr zur Normalität erfolgen. Die Menschen leben seit nunmehr sechs Wochen in Isolation und müssen mit den Folgen der eingeschränkten Lebensqualität zurechtkommen.
Doch unter Berücksichtigung einer sorgfältigen Hygiene und weitere Distanz zu Mitmenschen muss das normale Leben wieder möglich sein. Auch und vor allem in Hinblick auf unsere Wirtschaft, unsere Kinder und die Gesamtgesellschaft sind das Festhalten an den bisherigen Beschränkungen sowie die mediale Schürung von Angst und Panik falsch. Denn Angst schüren ist eines der mächtigsten Werkzeuge, um Menschen zu manipulieren und um ihnen den eigenen Willen aufzudrängen.