Maskenpflicht am Arbeitsplatz? Nicht mit uns!

Stellen Sie sich vor, sie sind ein Bauarbeiter, es ist Hochsommer mit 35 Grad im Schatten und Sie arbeiten circa acht Stunden schweißtreibend und unter massiver körperlicher Anstrengung. Was für den Körper so schon eine Extremsituation darstellt, wird dann noch beschwerlicher, in dem Sie ständig einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollen. Die Luft zum Atmen wird noch knapper und das Schwitzen unter der Maske nimmt zu, mit massiven Folgen, denn nun entsteht eine massive Keimvermehrung.

Dieser Zustand ist unzumutbar und absolut nicht tragbar. Bei einer Gedenkfeier am Wochenende sprach sich die Verteidigungsministerin Frau Annegret Kramp-Karrenbauer für genau so eine bundesweite Maskenpflicht am Arbeitsplatz und im Schulunterricht aus.

Grundsätzlich hat der Arbeitgeber nach § 618 BGB eine allgemeine Fürsorgepflicht und muss demnach für die Unversehrtheit von Leben und Gesundheit des Arbeitnehmers sorgen. Dazu gehören u.a. die Aufklärung über Risiken und Möglichkeiten, Bereitstellung von Informationen und Schutzmöglichkeiten oder die Planung von Heimarbeitsplätzen. Der Arbeitgeber hat keine absolute Schutzpflicht, sondern soll zumutbare Schutzvorkehrungen treffen. Und genau diese Fürsorgepflicht muss auch beim Arbeitgeber bleiben, denn nur er kann einschätzen, was in seinem Unternehmen notwendig ist und wie etwas umgesetzt werden kann und muss. Wichtig ist hierbei auch der finanzielle Aspekt, denn vor lauter aktuell geforderten „technischen“ Schutzmaßnahmen und den bisher geltenden Hygienemaßnahmen, müssen diese Aktionen auch für den Unternehmer bezahlbar bleiben. Wem nützt es schon, wenn sämtliche Filter eingebaut und alle Mitarbeiter Schutzausrüstungen tragen, aber zur Kostendeckung Arbeitsplätze reduziert werden müssen.

Durch das permanente Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ist jeder von uns einer tagtäglichen Keimbelastung ausgeliefert. Die Empfehlung der Hersteller, die Masken alle drei bis vier Stunden zu wechseln und auch die selbstgenähten Masken nach jedem Gebrauch zu waschen, machen wohl die wenigsten von uns. Deshalb lautet meine Empfehlung: Jeder sollte auf die Einhaltung des Mindestabstandes und die allgemein gültigen Hygieneregeln achten, dann können wir auf die Mund-Nasen-Bedeckungen dankend verzichten und unserem Leben wieder ein Stück Alltag schenken.