Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey zufolge, halten 44 Prozent der Deutschen Präventionsmaßnahmen seit Beginn der COVID-19-Pandemie für wichtiger als je zuvor.
Doch leider wurde dieser Bereich in unserer Gesundheitspolitik bisher nur wenig Beachtung geschenkt. Denn im Jahr 2019 stiegen zwar die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen auf rund 251,9 Milliarden Euro, doch wurden lediglich 1,5 Prozent davon für Reha-, Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen ausgegeben.
Gerade in Pandemie- oder auch Grippezeiten zeigt sich immer wieder, wie wichtig ein gut funktionierendes Immunsystem ist und wie unabdingbar die Stärkung einer nationalen Präventionsstrategie geworden ist. Durch Ausgangsverbot und Einhaltung strenger Hygienerichtlinien mussten viele Heilbäder und Fitnessstudios schließen, teilweise waren ganze Kurorte von den Corona-Maßnahmen betroffen. Die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Gesunderhaltung der Gesellschaft dürfen nicht unser aktuelles Leben bestimmen. Der demographische Wandel mit alternden Gesellschaft und die Zunahme von chronischen Rückenleiden oder psychosomatischen Krankheiten sowie die langfristigen Auswirkungen der Pandemie und deren Folgen zeigen, dass sich die Gesundheitspolitik in unserem Land verändern muss – mehr Prävention statt Operation, mehr Vorsorge statt Behandlung. Die ambulanten Vorsorgeleistungen nach § 23 Absatz 2 SGB V sind seit den 90er Jahren stark rückläufig und von 900.000 auf circa 31.500 gesunken. Ein Trend, der sich so nicht fortsetzen darf. Der Sachverständigenrat im Gesundheitswesen hat errechnet, dass der Ausbau der Prävention circa 8-10 Milliarden Euro pro Jahr Ersparnis bringen würde und in Sonderbereichen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Lungenkrebs nochmal 30 Prozent der Gesamtausgaben.
Für die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag ist die Prävention kein Werkzeug zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen, sondern eine eigene wichtige Säule an der Seite von Therapie und Rehabilitation. Dabei geht es um die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen. Sie sollen gesund und kompetent am üblichen gesellschaftlichen Leben teilhaben können und sich auch im Alter guter Gesundheit erfreuen. Aus diesem Grund muss die Prävention bereits in der Kita beginnen und die Schule, die Arbeitsmedizin, die Hausärzte und die Pflege mit einschließen.