Seit nun mehr als sechs Monaten werden aufgrund der Corona-Pandemie Angst und Panik unter den Menschen verbreitet. Mit verheerenden Folgen, denn wenn tagtäglich diesem Krisenmodus ausgesetzt ist, schwächt man seine psychische Widerstandsfähigkeit.
Die Zahl der psychischen Erkrankungen ist allein im ersten Halbjahr 2020 um etwa 80 Prozent angestiegen, was aus einem Bericht der Kaufmännischen Krankenkasse hervorgeht. Mit zunehmender Lockerung der Corona-Regeln sei auch der Krankenstand wieder deutlich gesunken.
Der Psychologe Sheldon Cohen, von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, untersucht seit vielen Jahren die Auswirkungen von Viruserkrankungen in Bezug auf Stress und andere psychische Faktoren. In den Testreihen erkrankten chronisch gestresste Menschen deutlich schneller als andere, was zum Ergebnis führte, dass vor allem unser Lebensstil und die psychische Belastbarkeit maßgeblich an unserer Gesundheit oder auch Krankheitsanfällig beteiligt sind.
Unzählige Untersuchungen haben sich bereits mit der Auswirkung von Stress auf das Immunsystem befasst (Psycho-Neuro-Immunologie). Alle kamen zu demselben Ergebnis: Wer dauerhaft gestresst ist, wird eher krank, da Viren, Bakterien und Keime weniger Gegenwehr haben. Das betrifft akute Infektionen, aber auch chronische Erkrankungen. Soziale Kontakte und das gesellschaftliche Leben sind ein Garant für unsere Gesundheit, denn das beste Antistressmitteln ist immer noch die Liebe und das Gefühl von Fröhlichkeit – Stresshormone haben dagegen nämlich keine Chance.