Berlin, Messeglände, Jafféstraße, Halle 26 – ein Krankenhaus für 43 Millionen Euro, doch seit der Eröffnung sind hier keine Bettenbelegungen erfolgt. Das einzige was hier anfällt, sind immense Nebenkosten, die sich bis Stand 31.10.2020 auf ca. 223.330 Euro belaufen plus Mietzahlungen des Senats an die Messe Berlin GmbH von 1 Mio. Euro plus Kosten an das Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, die für den Betrieb des Behandlungszentrums verantwortlich sind.
Benötigt werden zum Betrieb dieser Klinik ungefähr 100 Ärzte, 400 Angestellte aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich und 400 Angestellte für Logistik sowie Reinigung um im Drei-Schicht-Betrieb zu arbeiten. Theorie und Praxis gehen hier bei dem aktuell bestehenden Pflege- und Ärztenotstand doch sehr weit auseinander.
Weiterhin sei gesagt, dass es neben diesem extra für die große Pandemie-Welle innerhalb von sechs Wochen errichtetet Krankenhaus schon 50 Notkrankenhäuser mit COVID-Stationen in Berlin gibt. Mit Stand vom 05.10.2020 gibt es 1.231 freigehaltene in Berlin.
Aus dem aktuellen Berliner Lagebericht mit Stand vom 04.10.2020 geht hervor, dass sich 15.647 (+74) Menschen mit dem Virus angesteckt haben sollen, 13.270 (+102) sind wieder genesen. Das heißt, aktuell sind 2.146 (-28) nicht genesen, wovon 41 (+2) als Intensivpatienten gelten. Insgesamt beläuft sich der Anteil der COVID-19 Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten auf 3,25 Prozent. Zahlen, die keine „Zweite Welle“ begründen und ebenso nicht rechtfertigen, dass erneut in die Grundrechte der Menschen eingegriffen werden muss, denn in Berlin gilt unter anderem bei privaten Feiern im Freien ab Samstag eine Obergrenze von 50 Teilnehmern, in geschlossenen Räumen von 25. In Büro- und Verwaltungsgebäuden ist außerdem künftig vorgeschrieben, etwa im Flur und im Aufzug eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Die bundesweit geltende Sars-CoV-2-Arbeitsschutzregel legt bereits Hygiene- und Abstandsvorschriften am Arbeitsplatz fest.
Die wichtigsten und effektivsten Schutzmaßnahmen aber kennen wir alle: gesunder Menschenverstand, ausgiebige Händehygiene, korrekte Husten- und Niesetikette und das Einhalten von Mindestabständen. Dann braucht es auch die Mund-Nasen-Bedeckung nicht. Die bisherige Entwicklung in Deutschland hat gezeigt, dass die Menschen solidarisch und rücksichtsvoll miteinander umgehen.