Am gestrigen Donnerstag wurde der „Tagesspiegel Impfgipfel – Gemeinsam gegen Grippe und Co.“ Durchgeführt. Im Vordergrund stand hier eine Verbesserung der Impfquoten in Deutschland zu erzielen und mit welchen Maßnahmen diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe durchgeführt werden sollte.
Unter den Teilnehmern war u.a. auch Prof. Dr. Frank Montgomery, Präsident ständiger Ausschuss der Ärzte der EU und Vorsitzender des Vorstandes Weltärztebund. Er beklagte die Impfignoranz vor allem der Industriestaaten sowie die teilweise bestehende Ignoranz der ärztlichen Kollegen und forderte die Durchführung von Impfkursen bereits im Medizinstudium zu intensivieren.
Der Virologe und Vorsitzende der ständigen Impfkommission, Prof. Dr. Thomas Mertens erklärte, dass nur die Überzeugung der Menschen von der Wichtigkeit des Impfens die Impfquote erhöhen wird. Impfungen durch Apotheker seien für ihn in Ordnung. Außerdem sprach er sich dafür aus, ein nationales Impfregister mit entsprechender Erinnerungsfunktion einzuführen.
Weiterhin sei erwähnt, dass die Impfzahlen an sich zunehmen werden, aber das Impfhonorar inklusive der Aufklärungszeit einfach zu wenig ist. Das betonte auch Dr. med. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.. Er hält neben einer massiven und kontinuierlichen Aufklärung auch entsprechende Zwangsmaßnahmen für denkbar.
Doch das ist genau der Weg, den die AfD nicht beschreiten möchte, denn Zwangsmaßnahmen haben schon in der Vergangenheit für Schwierigkeiten und Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Aufklärung und organisatorische Verbesserungen müssen erfolgen, statt jedem einen Impfzwang aufzuerlegen. Maßnahmen, die freiwilliges Handeln fördern, sind sinnvoller als Zwänge und Bußgelder. Es muss an die Vernunft der Bevölkerung appelliert werden und das Impfsystem transparenter gestaltet werden, damit die Menschen endlich wieder Vertrauen in die Sache gewinnen. Ein Immunitätsausweis oder ein Impfregister lehnen wir ebenfalls ab. Eine Pandemie, wie aktuell durch COVID19, darf nicht zum Grund für Zwangsmaßnahmen im gesamtgesellschaftlichen Leben genutzt werden.