Im Bundesland Niedersachsen wurden aktuell die Wochenarbeitszeiten in Pflegeheimen und Klinken auf 60 Stunden hochgesetzt, das entspricht einer 12 Stunden-Schicht am Tag. Diese Regelung soll bis Ende Mai gelten.
Systemrelevante Beschäftigte sollen krisenbedingt bis zu zwölf Stunden täglich arbeiten »dürfen«. Das regelt eine Rechtsverordnung vom 07.04.2020, welche Arbeitsminister Heil zusammen mit Gesundheitsminister Spahn erlassen hat.
Doch hier agiert die Politik vorbei am Interesse der Pflegenden, denn unter Einsatz der eigenen Gesundheit sollen sie hier 12 Stunden täglich der harten Arbeit in der Pflege nachkommen.
Auch das Interesse und Wohl der Patienten wird komplett aus den Augen verloren, denn sie erleben gestresste und überarbeitete Mitarbeiter. Der Pflegeberuf an sich wird dadurch noch unattraktiver und die Nachwuchsgewinnung geht gegen null.
Das jahrelange Pflegemissmanagement führt zu einem aktuellen Personalmangel. Die jetzigen Mitarbeiter mit einer 60 Stunden Woche in voller Schutzkleidung zu „verheizen“ ist absolut unverständlich und medizinisch nicht vertretbar! Die Folgen solcher Festlegungen liegen auf der Hand: steigender Personalmangel durch massive Krankheitsausfälle sowie eine Zunahme der Berufsaussteiger. Der Gesundheitsschutz in Pandemiezeiten geht hier zu Lasten der dringend benötigten Pflegekräfte!