Aus Angst vor Corona keine Krebsvorsorge

Es ist die Angst vor einer Infektion mit dem Corona-Virus warum viele Menschen den Gang zum Arzt scheuen. Vor allem die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen werden während der Corona-Pandemie immer mehr vermieden. Speziell bei den Hautkrebs- und Mammographie-Screenings sind die Zahlen von März bis Mai 2020 um 97 Prozent eingebrochen! Auch die Inanspruchnahme in den nachfolgenden Quartalen verzeichnet nur einen minimalen Anstieg.

Doch liegt die Schuld nicht nur bei den Patienten selber. Denn hunderttausende Krebsvorsorgetermine wurden bisher während der Corona-Pandemie in Deutschland abgesagt. Vorsorge zählt nicht als Notfall. Denn auch bei einer Krebserkrankung gilt das Motto: Nicht jede Behandlung ist dringend, und was nicht dringend ist wird verschoben. Die Deutsche Krebshilfe schätzt, dass bis Mitte Juni insgesamt 50.000 geplante Krebsoperationen nicht zustande kamen. Hier stellt sich klar die Frage: Was ist schlimmer? An der Infektion mit Corona zu erkranken oder die Diagnose Krebs zu erhalten.

Permanent sollte weltweit für eine Vorbeugung und eine frühzeitige Behandlung geworben werden. Allein in Deutschland starben 2019 laut Statistischem Bundesamt täglich durchschnittlich fast 633 Menschen an Krebs, das sind 231.000 krebsbedingte Todesfälle pro Jahr.

„Der Krebs gehört in Deutschland zu den zweithäufigsten Todesursachen. Doch die Angst und Panik vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus bringt viele Menschen dazu, die Früherkennungsuntersuchungen nicht aufzusuchen. Dabei ist es umso wichtiger, diese Untersuchungen in Anspruch zu nehmen, denn im Ernstfall kann kostbare Zeit verloren gehen, die sich massiv auf den Therapieerfolg als auch auf die Sterblichkeit auswirken wird.“, so Dr. Robby Schlund.