Wie auch nach der ersten Pandemiewelle soll das Pflegepersonal in Krankenhäusern eine entsprechende Corona-Prämie von bis zu 1.500€ erhalten. Vorgesehen ist die Coronaprämie für Pflegekräfte „in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen, soweit diese durch die Versorgung von COVID-19-Patienten einer erhöhten Arbeitsbelastung ausgesetzt waren“.
Vollkommen zu Recht! Doch leider wird das ambulante Personal mal wieder vergessen! Die niedergelassenen Kollegen behandeln ca. 85 Prozent der Corona-Erkrankten ambulant und verhindern somit eine Überlastung des stationären Betriebes. Über 400.000 medizinische Fachangestellte leisten jeden Tag Außergewöhnliches! Neben dem normalen Praxisalltag leisten sie unermüdliche Aufklärungsarbeiten und sind permanent mit möglichen Infizierten in Kontakt. Anfängliches Fehlen von Schutzkleidung erschwerte die Arbeit zusätzlich. Auch in diesem Berufsfeld sind es größtenteils Mütter, die jeden Tag den Infektionsgefahren ausgesetzt sind. Doch hier sind laut Bundesgesundheitsministerium keine Prämien vorgesehen.
„Die Arztpraxen inklusive aller Angestellten leisten herausragende Arbeit. Sechs von sieben Patienten werden ambulant betreut und fallen nicht den Krankenhäusern zur Last. Die tägliche Arbeit des medizinischen Personals in der Pandemiezeit gehört es entsprechend zu würdigen und zu honorieren! Die ohnehin schon finanziell angeschlagenen Arztpraxen können sich keine Bonuszahlungen aus eigener Tasche leisten! Aktuell wurden 1,5 Milliarden Euro Unterstützung für die Entwicklungsländer zugesagt. Traurig, dass das eigene Volk mal wieder nicht an erster Stelle steht!“, so Dr. Robby Schlund.