Sie gingen an das Carl-Bechstein-Gymnasium in Erkner (Brandenburg). Ein Mädchen der 10. Klasse und ein Junge der 12. Klasse nahmen sich unabhängig voneinander innerhalb von vier Wochen das Leben. Die Frage nach dem „Warum?“ ist bisher noch nicht eindeutig geklärt.
Die Corona-Pandemie, immer wieder kehrende Lockdown-Maßnahmen sowie Kontaktverbote und sonstige Einschränkungen unserer Grundrechte Verlangen der menschlichen Psyche viel ab. Seit Beginn an warnen die Psychologen vor den seelischen Folgen der Pandemie. Angst, Depressionen, Erschöpfung und innere Unruhe nehmen zu. Soziale Distanzierung und fehlende Alltagsstrukturen führen zu seelischer Instabilität. Hinzu kommt die Vereinsamung, was der Psyche besonders zusetzt.
Aktuelle Zahlen zu den Suizid-Fällen 2020 in Deutschland sind noch nicht bekannt.
In Japan allerdings stehen den aktuell 8.402 COVID-19-Toten mehr als 20.919 Tote durch Selbstmord gegenüber. Besonders laut schrillen die Alarmglocken wegen der Zunahme von Selbstmörderinnen. Im August stieg ihre Zahl um 40 Prozent zum Vorjahr auf 651, wobei ein Schwerpunkt auf Frauen zwischen 20 und 40 lag. Ebenfalls auffällig betroffen sind Minderjährige. Im August töteten sich 59 Grund-, Mittel- und Oberschüler, fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Als mögliche Gründe gelten die Zunahme von Mobbing bei der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts ab Juni sowie der starke Lerndruck, den versäumten Unterrichtsstoff in kurzer Zeit aufzuholen.
Der Umgang mit anderen Kindern, das Knüpfen von Freundschaften und das Erleben von gemeinsamen Abenteuern sind nicht nur pädagogisch wertvoll, sondern für die Entwicklung eines jeden Kindes wichtig. Aktuell erleben die Mediziner allerdings Kinder, die im Rahmen der Corona-Maßnahmen an Antriebslosigkeit, Reizbarkeit und Angststörungen, sogar Schlafstörungen leiden. Fehlende Freizeitmöglichkeiten, mangelnder Kontakt zu Gleichaltrigen, gestresste Eltern und Angstschürung durch die Medien und sozialen Netzwerke sind die Ursachen. Vier von zehn Kinderärzten beobachteten sogar Entwicklungsstörungen als Folge der Pandemie-Maßnahmen.
Die Corona-Krise macht unsere Kinder krank. Schluss damit!

Depressiv? Hier bekommen Sie umgehend Hilfe
Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmord-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de).
Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.