Massives Defizit der gesetzlichen Krankenkassen

Die Kosten der Corona-Pandemie sowie die vielen Reformen unseres Gesundheitsministers machen sich bemerkbar, denn das Gesamtdefizit der Krankenkassen ist auf 2,5 Milliarden angewachsen. Eine massive Schieflage, wie seit mehr als anderthalb Jahrzehnten nicht mehr. Denn zuletzt war im Jahr 2003 das Defizit mit 3,4 Milliarde Euro höher gewesen.

Die Folge sind steigende Kassenbeiträge sowie eine Anhebung der Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt oder gar Leistungskürzungen der Krankenkassen. Das Ergebnis einer Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (WIP) zeigt, dass die Beitragssätze bis zum Jahr 2030 von heute 14,6 Prozent auf 15,5 bis 20,6 Prozent. Für 2040 sagt das Institut 16,7 bis 28 Prozent voraus. Dabei wird angenommen, dass der Bundeszuschuss bei den bisher üblichen 14,5 Milliarden Euro im Jahr bleibt. 2020 musste der Bundeszuschuss schon um 3,5 Milliarden Euro erhöht werden, für 2021 sind 5 Milliarden auf dann 19,5 Milliarden Euro nötig. Zum Vergleich: Bei seiner Einführung 2004 betrug der Zuschuss 1,0 Milliarden Euro.

Doch auch die Beitragszahlungen können mit den eigentlichen Kosten nicht mehr Schritt halten. Zwischen 1999 und 2019 wuchsen die Einnahmen je Mitglied um 1,8 Prozent im Jahr, die Ausgaben aber um 3,2 Prozent.

Die vielen Reformen und zusätzlichen Ausgaben im Gesundheitswesen haben ihre kostspieligen Spuren hinterlassen. Egal ob die Beiträge erhöht oder der Bundeszuschuss gesteigert wird, zum Schluss bezahlt es immer der einzelnen Bürger, sei es aus Beitrags- oder aus Steuergeldern.

„Die außerordentlichen Neuverschuldungen sowie das katastrophale Management der Regierung, vor allem in der Pandemiezeit, zeichnen sich in den nächsten Jahren in den Krankenkassenbeiträgen ab. Anstatt sündhafte teurer Studien in Auftrag zu geben und externe Berater zu bezahlen, müssen endlich wirkungsvolle Instrumente eingesetzt werden, um dem Defizit entgegenzuwirken.“, so Dr. Robby Schlund, Mitglied des Gesundheitsausschusses.