Nach der gestrigen ersten öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Begleitgremiums Covid-19-Pandemie zum Thema „Kontaktreduzierung und risikoarme Kontaktsettings“ kamen alle geladenen Sachverständigen zu der Auffassung, dass Datengrundlagen und Querschnittstudien fehlen, um eine Neubewertung der aktuellen Pandemie-Situation und speziell dem Inzidenzwert durchführen zu können.
Zu den Sachverständigen gehörten Prof. Dr. Eva Grill von der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Prof. Dr. Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Dr. Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation sowie Prof. Dr. Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin.
Bezüglich der Nachfrage der AfD-Fraktion, inwiefern die Corona-Maßnahmen unsere Kinder belasten, erläuterte Professor Krause von der Helmholtz-Gesellschaft, dass die Kinderärzte eine deutliche Zunahme der psychischen Erkrankungen „ALLER ART“ bei Kindern und Jugendlichen verzeichnen. Psychosen, Angststörungen, Depressionen und auffällige Verhaltensweisen sind definitiv Folgen der Corona-Maßnahmen. Er stellte ebenso klar, dass viele Mitarbeiter der Gesundheitsämter die Prozeduren zu Kontaktnachverfolgungen und Quarantäneverhängung nicht oder nur unzureichend bekannt sind. Somit würden viele Menschen in Quarantäne geschickt werden, die es gar nicht müssten und anders herum.
In Bezug auf die „Rückkehr zur Normalität“ nach einer Impfung stellte die Sachverständige Professor Grill klar, dass einen Impfung nicht dafür qualifiziere, sein normales Leben wie vor Corona wieder aufzunehmen. Jede Maßnahme hätte Ihre Konsequenzen und die AHA-Regeln würden zur Gewohnheit übergehen.
Dr. Robby Schlund, Obmann des Begleitgremiums für die AfD sagte dazu: „Seit über einem Jahr wird unser Leben von Corona-Maßnahmen bestimmt. Noch immer sind Gesundheitsämter unterbesetzt, Corona-Schnelltests werden nicht ausreichend, flächendeckend und zielgruppenorientiert angewendet und das Impfmanagement gleicht einem Desaster. Präventive Maßnahmen, vor allem für unsere Kinder und Jugendlichen, sucht man vergeblich, genauso wie den schnellen Fortschritt in der Digitalisierung. Wir werden auch weiterhin Sachverständige einladen und öffentliche Anhörungen mit organisieren, um die Öffentlichkeit über das aktuelle Infektionsgeschehen und Fragen der Pandemiebekämpfung in Deutschland und Europa zu informieren. Ein „weiter so“ darf es vor allem in der Betrachtung der psychologischen Langzeitfolgen nicht geben.“