„Unser Hauptanliegen ist der Dialog“ – Interview mit Moskauer Deutsche Zeitung

Interview mit Femida Selimova für die Moskauer deutsche Zeitung

„Am Vorabend der Bundestagswahl in Deutschland fasste der Vorsitzende der deutsch-russischen Parlamentariergruppe, Robby Schlund (AfD), in einem Interview mit MDZ einige Ergebnisse der Arbeit zusammen.

Robby Schlund (Mitte) mit Duma-Mitglied Alexander Dmitrijewitsch Schukow und seiner Praktikantin beim Fußballspiel zwischen den Mannschaften der Parlamentarier Russlands und Deutschlands.

Herr Schlund, Sie sind in erster Linie Arzt. Was halten Sie von den Querdenkern in Deutschland?

Die Querdenker-Bewegung (die Bewegung der Kritiker vom Quarantänemanagement in Deutschland) hat wie jede andere Protestbewegung auch in einer Demokratie eine Existenzberechtigung – solange sie im Rahmen des Rechts agiert. Wir dürfen sie weder verunglimpfen noch in irgendeiner Weise erhöhen.

Die Medien berichten, dass es besonders viele Russischsprachige in der Bewegung gibt.

Das würde ich nicht sagen. Ich habe einmal persönlich an einer Querdenker-Demonstration teilgenommen. Mir ist nicht aufgefallen, dass unter den Kritikern von Quarantänemaßnahmen hauptsächlich Russlanddeutsche oder andere russischsprachige Einwohner Deutschlands waren.

Als Bundestagsabgeordnete haben Sie schon viel zu tun. Haben Sie sich selbst als Vorsitzender der deutsch-russischen Parlamentariergruppe gemeldet oder wurden Sie für diese Funktion ausgewählt?

Parlamentariergruppen werden nach einem besonderen Verfahren gebildet. Die Parteien vereinbaren im Voraus, wer welche Gruppe führt. Dann gibt es Wahlen innerhalb der Partei. Jeder Interessent, der sich mit der Liste der Gruppen vertraut gemacht hat, kann drei davon auswählen. Und jeder von ihnen kann in der Regel in einer anderen Rolle agieren, als ein ordentliches Mitglied, als Vorsitzende der Gruppe oder sein Stellvertreter. Ich wählte die russische, chinesische und indische Gruppe. Die deutsch-russische Parlamentariergruppe im Bundestag steht nach der deutsch-amerikanischen Parlamentariergruppe mit 70 bis 75 Mitgliedern an zweiter Stelle. Wie Sie richtig bemerkt haben, haben Bundestagsabgeordnete viele Aufgaben in Ausschüssen, die Arbeit in den Parlamentariergruppen tritt meist in den Hintergrund. Und hier wird der Erfolg der Gruppe maßgeblich von der Persönlichkeit ihres Vorsitzenden bestimmt, wie aktiv er sich am Prozess beteiligt und entsprechende Veranstaltungen organisiert.

Welche Aufgaben und Prioritäten haben Sie sich bei Ihrem Amtsantritt gesetzt?

In zahlreichen Gesprächen mit meinem russischen Kollegen von der Staatsduma, dem Counterpart der Russischen-Deutschen Parlamentariergruppe für die Beziehungen zum Deutschen Bundestag, Herrn Pavel Zavalny, habe ich Schwerpunkte gesetzt. Unser oberstes Gebot war der Dialog. Wir wollten diejenigen Themen fördern, bei denen unsere Positionen übereinstimmen. Sie müssen verstehen, dass die Deutsch-Russische Parlamentariergruppe wie jede andere Parlamentariergruppe eine Art „Freundschaftsgruppe“ ist. Von außen mag es in der aktuellen Lage etwas befremdlich klingen. Aber eigentlich ist es das nicht. Gerade jetzt, wo es viele politische Differenzen zwischen Russland und Deutschland gibt. Parlamentariergruppen fungieren als Diskussionsplattform, auf der auch komplexe Themen der außenpolitischen Agenda auf einer ganz anderen Ebene diskutiert werden können. Nachdem wir also Prioritäten gesetzt hatten, stimmten Herr Zavalny und ich zu, dass wir unsere gemeinsame Arbeit auf der Basis von Untergruppen aufbauen werden. Das ist, muss ich sagen, zum ersten Mal passiert. Insgesamt gab es sechs Arbeitsgruppen.

Wo fanden die Treffen statt?

Es gab zwei offizielle Treffen. Zuerst besuchte die Delegation der Staatsduma Deutschland, dann besuchten die Bundestagsabgeordneten Russland. Und mit Ausbruch der Pandemie haben wir das Online-Format aktiv genutzt. Insgesamt haben wir rund 20 Veranstaltungen durchgeführt. Wir haben uns auch am Rande verschiedener Foren in beiden Ländern getroffen.

War es schwierig, mit russischen Politikern zu kommunizieren?

Es gab keine Probleme, wir hatten viele Gesprächsthemen. Auch die Sanktionen als solche waren kein großes Hindernis, denn es gibt viele Bereiche der Wirtschaft, in denen Russland und Deutschland erfolgreich zusammenarbeiten. Wenn ein außenpolitisches Thema diskutiert wurde, musste man sehr vorsichtig sein. Natürlich, im Verlauf unserer Diskussionen gab es auch Reibungen, sagen wir, wenn es um das Problem von Herrn Nawalny ging. Wir haben eine spezielle Online-Konferenz im Bundestag in Berlin abgehalten, uns zu diesem Thema ausgetauscht und am Ende einige kritische Momente glätten können. Neben Herrn Zavalny führte auch Herr Vasily Piskarew das Gespräch an, der einen Brief an den Präsidenten des Bundestages, Herrn Schäuble, schickte. Der Brief wurde zunächst ignoriert. In der politischen Praxis ist es in der Regel geläufig, zu antworten. Es spielt keine Rolle, ob es Ihr Gegner ist oder nicht. Und da wir das Fehlen einer Antwort auf den Brief für falsch hielten, bestanden wir darauf.

Daraufhin antwortete Herr Schäuble?

Dann natürlich. In einem persönlichen Gespräch mit mir betonte er, dass ich mit den Herren Zavalny und Piskarew ein richtiges Gespräch führen sollte. Herr Schäuble und ich haben uns dazu ca 1 Stunde lang ausgetauscht. Ich denke, das darauf folgende Treffen in Moskau war ein nützliches Treffen. Ich war nicht gegen die Position der Regierung zu Nawalny. Wir wollten nur Fakten austauschen. Sie können einfach sagen: Hier sind unsere Argumente, und hier sind Ihre. Und seltsamerweise hat es ziemlich gut funktioniert. Ich erinnere mich, wie ich nach gegenseitigen Angriffen während einer der Sitzungen des Petersburger Dialogforums froh war, dass in unserer Parlamentariergruppe alles viel ruhiger lief. In unserer Gruppe tauschten die Parteien Argumente aus und strebten von Anfang an einen Minimalkonsens an, versuchten, einen gemeinsamen Ansprechpartner zu finden. Auch wenn es um ein kleines Detail ging, konnten wir uns austauschen und Misstrauen abbauen.

Ich denke, für die russische Seite, wie auch für uns, war es extrem wichtig, dass wir sagen können, dass wir ehrlich miteinander kommunizierten und dass wir wieder eine Art Vertrauensbasis brauchen. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass unsere Parlamentariergruppe nach der Anzahl der durchgeführten Veranstaltungen die erfolgreichste im Bundestag war. Unsere Treffen mit Kollegen aus der Staatsduma zeichneten sich durch eine gute Kommunikation und gegenseitiges Verständnis aus.

Was war das Schwierigste für Sie?

Ehrlich gesagt habe ich die Sanktionsfrage und das Ukraineproblem zunächst nicht ganz verstanden. Ich stürzte mich zu Beginn meines Mandats in all das, ohne praktische politische Erfahrung und ein funktionierendes Team. Anschließend habe ich gemerkt, wie komplex diese Arbeit ist und wie viel Zeit in sie investiert werden muss. Dies hatte nur wenige Vorteile und ich erinnere mich, dass mir Kollegen, auch aus meiner Partei, gesagt haben: „Arbeiten Sie besser mit uns an anderen Themen, das russische Thema ist nur ein kleiner Teil der Gesamtarbeit.“ Aber, mein Herz ist, wie man sagt, ein bisschen russisch, ein bisschen deutsch. Meine Mutter stammt aus der ehemaligen Tschechoslowakei und hatte sowohl slawische als auch deutsche Wurzeln. Und deshalb ist mir die russische Seele auch nicht ganz fremd.

Also, ich wiederhole, ich habe mich ohne entsprechende Erfahrung in die Arbeit gestürzt, und ich glaube, es hat mir am Ende sogar geholfen: Ich konnte die Situation immer besser verstehen und auch von außen betrachten. Die Schwierigkeit bestand darin, dass es vor meiner Zeit sehr wenig Kommunikation mit der russischen Seite gab. Ich habe auch festgestellt, dass dort die Parteien anders und kollegialer miteinander umgehen, als bei uns. Und es war mir immer wichtig, nach außen hin, eine gemeinsame deutsche Linie zu vertreten und an einer Linie des Minimalkonsens im Dialog, festzuhalten.


Und haben Sie das geschafft?


Die Zusammensetzung der Gruppe war nicht idealerweise harmonisch, aber ideal für diese Legislatur. Die Mitglieder der Gruppe hatten im Grunde zwei unterschiedliche Ansichten zur Russlandpolitik, aber sie alle waren der Meinung: Wir müssen den Dialog mit Moskau auf jeden Fall fortsetzen.

Welche Ergebnisse Ihrer Arbeit halten Sie für die wichtigsten und warum?


Das Wichtigste war, dass wir in schwierigen Zeiten den Dialog aufrechterhalten haben. Außerdem war die Kommunikation sehr effizient. Das bedeutet nicht, dass auf der einen Seite gesprochen und auf der anderen Seite gehandelte wurde. Jeder der Partner präsentierte seine Ansichten zu bestimmten Ereignissen, dann diskutierten wir gemeinsam darüber. Ich glaube, es ist nicht so problematisch verlaufen, wie viele angenommen hatten – die meinten, wir würden nicht mehr miteinander reden. Und auch während der Pandemie wurde in Kaluga eine Konferenz der Partnerstädte abgehalten. Trotz des Anteils von Online-Gespräche und trotz der Abwesenheit von Abgeordneten und Politikern, finde ich, war das Treffen insgesamt ein voller Erfolg. Für viele Einwanderer aus Russland, die hier leben und sich noch immer mit ihrer Heimat verbunden fühlen, finde ich es äußerst wichtig, immer wieder zu betonen, dass der Dialog zwischen den beiden Ländern lebendig gehalten wird. Die deutsche Außenpolitik tut dies aber leider nich nicht immer.


Haben Sie Ihre Eindrücke von Ihren Reisen nach Russland mit Ihren Kollegen geteilt?

Ja, wir haben alles öffentlich gemacht und darüber diskutiert.

Was würden Sie sich für Ihren Nachfolger wünschen?


Ich möchte, dass mein Nachfolger das fortsetzt, was wir noch nicht vollenden konnten, und zwar genau dort, wo wir aufgehört haben. Man sollte Dialog und Konsens anstreben, das heißt im Rahmen der interparlamentarischen Interaktion eine Arbeit leisten, die sich auf die positiven Aspekte konzentriert, die unsere beiden Völker verbinden. Und ich wünsche mir auch, dass sich mein Nachfolger genauso aktiv in diese Tätigkeit einbringt wie ich.“

Interview mit Femida Selimova

Unsere Völker verbindet mehr, als uns trennt

Vom 23. bis 24. August fand in Berlin die 15. Berichtswahlkonferenz des Gesamtdeutschen Koordinierungsrates der russischen Landsleute statt. 

100 Delegierte von Verbänden der russischsprachigen Diaspora aus allen Bundesländern kamen zu dem zweitägigen Forum im Gebäude des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur zusammen.

Dr. Robby Schlund würdigte in seiner Rede die Beiträge der Diaspora zur Stärkung des gegenseitigen Verständnisses zwischen den Völkern Russlands und Deutschlands, die konsequente Stärkung der Positionen der russischen Sprache und der russischen Kultur in Deutschland.

Sehr geehrter Herr Botschafter, sehr geehrte Frau Yurchenko, sehr geehrter Herr Isvolskij, werte Kollegen und liebe Anwesende!

Es ist mir eine besondere große Ehre, heute hier bei Ihnen, und vor allem mit Ihnen, sein zu dürfen, denn es verbindet Russland und Deutschland viel viel mehr, als manche glauben mögen.

In meinem Heimat Thüringen und auch in Sachsen ist die Verbundenheit mit dem russischen Volk und den russischsprachigen Landsleuten nach wie vor sehr groß und eine gelebte Herzenssache. Als Kind wuchs ich in Thüringen, in Gera, in der ehemaligen DDR auf und der Kontakt mit russischer und sowjetischer Kultur, der russischen Sprache und den sowjetischen Menschen gehörten zu unserem Leben einfach dazu, wie das Brot und Salz, das uns immer als Zeichen der Freundschaft und Offenheit überreicht wurde und einen kleinen Blick in das große Herz und die tiefe russische Seele schenkte. Wir lernten die russische Sprache und in der Sowjetunion lernte man Deutsch. Wir fühlten dadurch unsere Wurzeln und die damit verbundenen Gemeinsamkeiten und Stärken.

Aber schauen wir weiter in die Geschichte von Thüringen zurück, so wird uns schnell klar, das Weimar heute nicht die Kulturhauptstadt mit Goethe und Schiller wäre, wenn es nicht die Zarentochter Maria-Pawlowna-Romanova aus Sankt-Petersburg gegeben hätte, die den Erbprinzen Carl August 1804 heiratete und damit das verarmte Herzogtum Sachsen-Weimar in den Mittelpunkt Deutschlands rückte. Mit Warmherzigkeit, Liebe und sozialem Bewusstsein schenkte sie Thüringen ein bisschen dieser russischen Seele. Sie wurde von den Weimarern liebevoll „Engel der Armen, Kranken und Waisen“ genannt. Sie war nicht nur ein gelebtes Stück Russland in Deutschland, sondern auch eine enorme Bereicherung für unsere Kultur und Politik der damaligen Zeit.

Marias Intelligenz, ihr Fleiß und soziales Engagement trug dazu bei, Thüringen weiterzuentwickeln wie es heute ist, vor allem kulturhistorisch. Diese beherzte junge Frau, verheiratet nach Deutschland, steht stellvertretend für jeden von Ihnen, die aus welchen Gründen auch immer, ihre geliebte Heimat verlassen und bei uns in Deutschland ein neues Leben begonnen haben.

Ca. 2 Millionen russischsprachiger Landsleute in Deutschland tragen heute in entscheidendem Maße am Bruttoinlandsprodukt bei und bereichern unserer Leben und unsere Kultur. Wir finden sie in den Chefetagen, als Selbständige, in den sozialen und medizinischen Berufen, in den Betrieben, in der Landwirtschaft, als Eheleute. Sie werden von allen als freundlich, mitfühlend und fleißig beschrieben.

Ihr, liebe russischsprachigen Landsleute, seid aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Dafür möchte ich Euch an dieser Stelle einfach einmal, von ganzem Herzen Danke sagen, denn ich weiß, dass wir Deutschen das manchmal vergessen, es als selbstverständlich ansehen.

Aber es ist eben keine Selbstverständlichkeit. Wir denken zu wenig darüber nach, was es heisst, seine Heimat zu verlassen oder verlassen zu müssen, die man doch über alles so liebt. Wir Deutsche haben in den letzen Jahren manchmal selbst vergessen, was Heimat eigentlich bedeutet. Heimat bedeutet nicht nur, dort wo uns Mutter geboren hat, sondern vor allem Herzblut, Gefühle und Emotionen. Heimat ist unser Wesen und auch das gesprochene Wort, unsere Muttersprache. Deshalb ist es auch wichtig, dass sie die russische neben der deutschen Sprache pflegen und weitergeben.

Ich persönlich würde mir sehr wünschen, wenn in der Deutschen Politik, die Sorgen, Wünsche und Nöte der russischen Diaspora genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt würden, wie den englischsprachigen oder anderen. Ich würde mir wünschen, dass man im Umgang mit Russland wieder zu einem konstruktiven und pragmatischen Dialog zurückfindet, denn es gibt weit wichtigere Dinge zwischen unseren Völkern, als ideologische Besserwisserei und Bevormundung. Denn diese, das hat die jüngere Geschichte uns gezeigt, kann schnell zu unheilvollen und schrecklichen Ereignissen führen, die letztendlich in Kriegen endeten. Die Leidtragenden dieser Tragödien waren und sind immer die einfachen Menschen. Väter und Mütter starben, Familien zerrissen, Freundschaften zerbrachen und entsetzliches Leid wurde entfesselt.

Als Vater eines deutsch-russischen Kindes, werde ich mich immer und immer wieder dafür einsetzen, dass es niemals wieder zu einem Krieg zwischen unseren Völkern kommt. Ich werde mich einsetzen, dass immer der Dialog vor Sanktionen steht und dass die gemeinsamen bleibenden Wege und Werte aus der Vergangenheit, zur Richtschnur unseres Handelns werden, denn nur diese Werte sind zukunftsfähig und belastbar. Sie sind sozusagen der Wertekanon, wo unsere beiden Kulturen eine gemeinsame Heimat, einen gemeinsamen Hafen finden können, ob hier in Deutschland oder in Russland, bzw. den ehemaligen Sowjetstaaten.

Denn eins weiß ich genau, unsere Völker verbindet mehr als dass uns trennt.

Verheerende Waldbrände und weitere Katastrophen

Schwere Überschwemmungen in Deutschland und Süd-Frankreich, apokalyptische Brände im Süden Europas und auch Sibirien brennt.

Seit Monaten wüten Waldbrände in vielen Regionen Russlands. Die Waldbrände in Russland könnten nach Einschätzung von Umweltschützern ein historisches Ausmaß annehmen.  In der besonders schwer betroffenen Teilrepublik Jakutien im Osten Sibiriens wird bereits von einem Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Russland gesprochen.

Dr. Robby Schlund appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel:

„In Anbetracht der Lage hier, appelliere ich als Vorsitzender der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe, dringend an Sie, Frau Bundeskanzlerin;

Gehen sie bitte ohne die üblichen Vorhaltungen in das Gespräch mit Wladimir Putin und setzen Sie sich für einen pragmatischen und konstruktiven Dialog ein, der die wirklich wichtigen Dinge dieser Zeit anspricht! Gemeinsame Zusammenarbeit in Ökologischen Fragen und Energiesicherheit – das sind die brennenden Themen dieser Zeit. Das sind wir den Menschen beider Länder schuldig.“

Die Forstschutzbehörde spricht von über vier Millionen Hektar (40.000 Quadratkilometer) brennender Fläche. Das entspricht etwa der Größe der Schweiz.

Zukunft gemeinsam: Treffen mit Rektor der MGUPP und Vertretern der russischen Oppositionspartei „Grüne“

Moskau, Donnerstag, 12.08.2021

Der Vorsitzende der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe, Dr. Robby Schlund, MdB, traf sich am Donnerstag, den 12.08.2021 mit dem Rektor der MGUPP Dr. Michail Grigorievich Balykhin, mit dem Parteivorsitzenden der Russische ökologische Partei „Grüne“, Anatoli Panfilow, Nikita Stykov und weiteren im ökologischen Sektor agierenden wirtschaftlichen Akteuren.

Die MGUPP leiste eine großen Beitrag für die internationale Aus- und Weiterbildung und ist führend in der Forschung zu nachhaltiger, ökologischer Ernährung und deren Produktion sowie in der Entwicklung medizinischer Konzepte, so der Rektor.

Dr. Schlund betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig die Prävention sei und in einer Welt der Zukunft, so waren sich beide Gesprächspartner und Herr Stykov einig, müssen diesbezüglich Konzepte, wie schulisches und betriebliches Gesundheitsmanagement vehement vorangetrieben werden. Eine weitere gesundheitspolitische Zusammenarbeit, nicht nur mit Deutschland sondern auch in internationaler Hinsicht, mit Blick auf Afrika soll vorangetrieben werden.

Waldbrände in Sibirien

Bei einem weiteren Termin mit Aktivisten und Wirtschaftsvertretern, wurde auf die dramatische Lage in Sibirien hingewiesen, wo Waldbrände, insbesondere in Yakutien, bereits 1/3 der Waldbestände vernichtet haben sollen. Diese wurden durch sogenannte Trockengewitter verursacht, die sonst in Sibirien nicht üblich sind und auf die dramatische Trockenheit hinweisen. Da die riesigen Wälder Sibiriens wichtige globale Wasserspeicher darstellen, könnte vermutlich mit weiteren globalen Hochwasserkatstrophen, wie auch kürzlich in Deutschland, zu rechnen sein.

Dr. Schlund wurde empfohlen, das Ausmaß der ökologischen Katastrophe mit eigenen Augen zu sehen, um politisch einschätzen zu können, wie unsinnig die Unwichtigkeiten sind, die zum insbesondere deutschen außenpolitischen Tagesgeschäft in den Deutsch-Russischen Beziehungen gehören.

Dr. Schlund wurde als Politiker gebeten, an die Kanzlerin zu appellieren, im Gespräch mit Putin, sich endlich zu entschließen und im Interesse der Menschen beider Völker, endlich wieder eng zusammenzuarbeiten und die Themen Ökologie und Energiesicherheit in der Prioritätenliste der gemeinsamen Zusammenarbeit auf die Nr. 1 zu setzen.

Weiterführende Informationen

Mehr über das internationale Angebot der MGUPP [Link]

Mehr über die Russische ökologische Partei „Grüne“ erfahren [Link]

Analyse der Deutsch-Russischen Perspektive (A. Rahr)

Karte der Waldbrände in Sibirien [Link]

tagesschau.de: Waldbrände in Sibirien eine globale ökologische Katastrophe [Link]

Mit Russland im Gespräch bleiben – trotz pandemischer Schwierigkeiten

Moskau, Samstag, 26.06.2021: Vorsitzender der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe Dr. Robby Schlund, MdB, trotz pandemischer Schwierigkeiten in Moskau.

Dr. Robby Schlund, nahm mit deutschen und russischen Teilnehmern an der gemeinsamen Abendveranstaltung des Deutsch-Russischen Forums, des Goethe-Instituts Moskau und der Hans-Seidel-Stiftung mit einer Podiumsdiskussion und einem Konzert anlässlich des Deutschlandjahres in Russland im Haus der Wissenschaften teil.

Moskau, Samstag, 26.06.2021: Besucht bei den Russischen Nachtwölfen

Der Vorsitzende der deutsch-russischen Parlamentariergruppe nutzte die Zeit, um sich ein reales Bild über Aktivitäten von Akteuren der russischen Zivilgesellschaft zu machen. Diesmal besuchte er, auf exklusive Einladung, den Bikerclub „ Die Nachtwölfe“ in Moskau. Der weltweit 5-größte Club überzeugte nicht nur durch seine völkerverständigende, ehrliche, patriotische Philosophie mit Liebe zur Heimat, sondern auch durch internationales Engagement für den Frieden und gegen Faschismus.

Das Megaprojekt, einen Müll- und Schrottplatz inmitten von Moskau, zu einem weltweit einmaligen Eventprojekt umzugestalten, halte Dr. Robby Schlund für eine ausgezeichnete Idee, junge Menschen wirklich für echte Nachhaltigkeit zum Anfassen zu begeistern, ohne diese mit Klima- und Ökohysterie zu verblenden. Dazu erhielt er und weitere deutsche Gäste, auch einen Blick hinter die Kulissen der Biker und mit ihrer gelebten herzlichen Gastfreundschaft, ein Fenster in die sanften Herzen und kreativen Seelen, hinter einer rauen Biker-Schale.

Moskau, Sonntag, 27.06.2021: Treffen mit russischer Oppositionspartei „Grüne“

Dr. Robby Schlund, traf sich am späten Sonntagnachmittag mit Vertretern der russischen Oppositionspartei Russische ökologische Partei „Grüne“ und weiteren Wirtschafts- und politischen Akteuren zu Gesprächen in Moskau. Der Parteivorsitzende Anatoli Panfilow sprach über die ökologischen Probleme in Russland und Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit. Er hob hervor, wie wichtig es ist, global für unsere Familien und unsere Heimat zusammenzuarbeiten und insbesondere, die Kinder und Jugendlichen für Umweltprobleme und Natur zu interessieren. Dabei stellte er die Kinderorganisation „Grüner Planet“ vor und zeigte auf, welche Ideen und Möglichkeiten bereits umgesetzt, beziehungsweise genutzt wurden. Herr Никита Штыков (Nikita Stykov) ergänzte die Ausführungen und hob die bereits positive Zusammenarbeit mit den Abgeordneten des Bundestages, Waldemar Herdt und dem Vorsitzenden der Parlamentariergruppe hervor. Dr. Schlund war von der Offenheit und dem Realitätssinn in den Gesprächen sowie den ökologischen Konzepten beeindruckt und wünschte der Partei viel Erfolg bei der Duma-Wahl im September.

Mehr zur Russischen ökologischen Partei „Grüne“ erfahren

Kaluga, 28.06.2021: Die Konferenz der Partnerstädte Russlands und Deutschlands in Kaluga

Dr. Schlunds Counterpart Pavel Zavalny dankt Dr. Schlund für die erfolgreiche Zusammenarbeit

Pavel Zavalny führte aus; „Als Koordinator der Gruppe Interparlamentarische Beziehungen zwischen Staatsduma und Bundestag sprach ich bei der ersten Podiumsdiskussion der XVI. Konferenz der Partnerstädte Russlands und Deutschlands am 29. Juni 2021 in Kaluga. Für mich ist das Thema Krieg und historische Erinnerung sehr persönlich. Die älteren Brüder meines Vaters und meiner Mutter und mein Großvater kämpften an den Fronten des Großen Vaterländischen Krieges. Im Alter von 14 Jahren blieb mein Vater der Hauptmann in der Familie, die Frontlinie führte zwei Jahre lang durch unser Dorf. Deshalb halte ich es für so wichtig, daran zu arbeiten, den Dialog und das Vertrauen zwischen Russland und Deutschland wiederherzustellen und zu entwickeln. Mir scheint, dass Deutschland, das eine so lange, komplexe Geschichte der Interaktion mit Russland voller Kriege und Freundschaften hat, ein tieferes Verständnis für unser Land, unsere Position und den Wert normaler Beziehungen hat.“


„In den letzten, sehr schwierigen Jahren haben russische und deutsche Parlamentarier große Anstrengungen unternommen, um den Dialog über alle Themen, auch die schwierigsten, aufrechtzuerhalten. Ich danke meinem Bundestagskollegen Dr. Robby Schlund und seinen Kolleginnen und Kollegen dafür, dass sie diese Positionen während der gesamten Arbeit der Parlamente der aktuellen Legislatur aktiv und konsequent vertreten haben. Und wir und unsere deutschen Partner haben im September Wahlen. Ich hoffe, dass die Parlamentarier beider Länder auch in der nächsten Legislatur den Werten des Dialogs und einem konstruktiven Umgang mit den bilateralen Beziehungen im Interesse des Friedens und der Sicherheit in ganz Europa verpflichtet bleiben.“, so Zavalny.

Dr. Robby Schlund ist davon überzeugt, dass Kontakte auf Stadtebene, auch im Hinblick, des von ihm und seinem Team entwickelten vertikalen Regionalkonzeptes, einer der wichtigen Schritte ist, um die Krise zu beenden und die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland wiederherzustellen.

Des Weiteren, so Zavalny, sein Counterpart, sei die Pandemiekrise zu einer extrem ernsten Herausforderung geworden und zeige die Verletzlichkeit unserer ganzen Welt, die Zerbrechlichkeit von Verbindungen und Werten, die vorher sehr stark waren und die als bedingungslos empfunden wurden.
Dennoch zeige sie auch, wie stark die Russisch-Deutsche Wirtschaftskooperation und deren Weiterentwicklung sei, trotz aller politischer Sanktionen und künstlich geschaffenen Hindernissen. „Insbesondere die Energiewende schaffe neue Möglichkeiten zur Entwicklung einer wirtschaftlichen, energiepolitischen und ökologischen Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland. Insbesondere im Bereich der neuen Technologien der Energieeffizienz und Dekarbonisierung, wie z.B. der Wasserstoff-Energie, werden große Aussichten eröffnet.
Damit diese Aussichten umgesetzt werden können, muss jedoch das Vertrauen der Partner ineinander respektiert werden, das heute aufgrund der anhaltenden politischen Krise bereits erheblich gestört wird. Es ist notwendig, das gegenseitige Verständnis im vollem Umfang wiederherzustellen und es gelte, bestehende Schwierigkeiten schnellstmöglich zu überwinden. Wir Politiker auf allen Ebenen, Personen des öffentlichen Lebens müssen aktiv und hartnäckig sein, um diese Komplikationen zu überwinden, bevor der Schaden nicht mehr repariert werden kann. Diesen wertvollen Dialog und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit pflege und führe ich in der Freundschaftsgruppe zwischen Staatsduma und Bundestag mit größter Überzeugung. Sowohl die russische als auch die deutschen Seite umfasst mehrere Dutzende Abgeordnete aller Fraktionen, was in Bezug zu den Zahlen die Wichtigkeit und Priorisierung auf beiden Seiten zeigt. Dies ist auch der Beweis dafür, dass die Bürger, die Wähler, eine Normalisierung der Beziehungen wollen, und die gewählten Politiker, die von ihren Stimmen abhängig sind, es berücksichtigen sollten, ja sogar müssten.“, so Zavalny in seinem Statement.

Kaluga, 28.06.2021: Vorsitzender der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe Dr. Robby Schlund, MdB legt mit hochrangiger Delegation, Blumen am Grab des unbekannten Soldaten in Kaluga nieder

Der Vorsitzende der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe, Dr. Robby Schlund, legte gemeinsam mit dem Gouverneur Kalugas Wladislaw Schapscha, dem Deutschen Botschafter Dr. Géza Andreas von Geyr, dem Sonderbeauftragten des Russischen Präsidenten Michail Jefimowitsch Schwydkoi und seinem Counterpart Павел Завальный (Pavel Zavalny) am Grabmahl des unbekannten Soldaten Blumen nieder.
Im Anschluss ging es zur Eröffnungsveranstaltung der Städtpartnerschaftskonferenz, wobei die beiden Vorsitzenden der Parlamentariergruppen, Pavel Zavalny und Dr. Robby Schlund, einen gemeinsamen Toast ausbrachten, in denen betont wurde, wie wichtig die vertikalen Beziehungen zwischen Politik und Zivilgesellschaft sind und das nur durch Menschlichkeit und stabilen gemeinsamen Dialog, zwischen Deutschland und Russland, ein starkes Fundament für Völkerverständigung und wirtschaftliche Zusammenarbeit gelegt werden kann, worauf das Haus des Friedens und der Versöhnung für unsere beiden Völker gebaut werden muss.

Kaluga, 29.06.2021: Deutliche Positionierung gegen Faschismus und Krieg auf der Städtepartnerschaftskonferenz in Kaluga

Der Vorsitzende der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe, Dr. Robby Schlund, MdB, nahm an der Arbeitsgruppe Deutsch-Russische Partnerstädte und Erinnerung für die Zukunft „Der 22. Juni 1941/2021 ist ein europäisches Datum“ teil und setzte damit als Bundespolitiker, in seinem Redebeitrag, ein deutliches Zeichen gegen Faschismus und Krieg und bezeichnete den Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion als das dunkelste, schrecklichste und traurigste Kapitel in der Geschichte unserer beiden Völker. Besonders, so Dr. Schlund, bewegte ihn der Vortrag von Starovatikh, Juri, Präsident der Wolgograder Friedensstiftung.
Der Abend klang mit einem Classic-Rock Konzert im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland aus.

Kaluga, 30.06.2021: Treffen mit Vertretern der Städtepartner seiner Heimatstadt Gera, Rostov am Don und Pskow

Der Vorsitzende der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe, Dr. Robby Schlund, MdB, traf am Mittwochmittag auf Vertreter der Städtpartner seiner Heimatstadt Gera, Rostov am Don und Pskow. In einem gemeinsamen Gespräch wurde die Wichtigkeit von Städtepartnerschaften betont und eine noch intensivere Zusammenarbeit, besonders im Jugendbereich, gewünscht. Dr. Schlund versprach, die Grüße der russischen Partner an den Oberbürgermeister der Stadt Gera und den Geraer Stadtrat zu überbringen. Gleichzeitig merkte Dr. Schlund an, wie wichtig diese städtepartnerschaftliche Beziehungen für ganz Thüringen sind und welche lange und gute Traditionen sie haben.
Weiterhin könne, so Dr. Schlund weiter, der Wirtschaftsföderverein Thüringen international e.V. aus Gera, um Roberto Tamaske hier eine wichtige Hilfe und Unterstützung leisten.
Im Anschluss gingen die Partner gemeinsam zur Kosmosausstellung in Kaluga.

Novorossiysk, 19.07.2021: Besuch am Schwarzen Meer

Der Vorsitzende der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe, Dr. Robby Schlund, MdB, traf am Anfang der Woche auf Vertreter der Stadt Novorossiysk am Schwarzen Meer.
In den offiziellen Gesprächen wurde die Wichtigkeit der gemeinsamen Deutsch-Russischen Zusammenarbeit insbesondere im wirtschaftlichen Sektor hervorgehoben. Novorossiysk bietet sich dazu in besonderem Maße an und müsse vorangetrieben werden. Dazu solle vor allem die Städtepartnerschaft mit Heilbronn als Platform genutzt werden, was von beiden Seiten betont wurde.
Dr. Schlund regte an, dies besonders zu fördern und zu unterstützen, um ein unumstößliches Zeichen der Versöhnung beider Völker zu setzen, zumal Novorossiysk besonders unter der faschistischen Besatzung und schweren Kämpfen 1942-1943 zu leiden hatte. Um so mehr, so Dr. Schlund weiter, beeindruckte ihn die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit, die ihm von den Menschen hier entgegengebracht wurde.
Besonderer Dank gilt Pavel Michailovich Pokusayev, Berater des Leiters der Stadtverwaltung von Novorossiysk für Außenbeziehungen für die ausgezeichnete Betreuung und Fachkompetenz.

Russlands Ausstieg aus Open-Skies-Vertrag steht fest

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Gesetz über die Kündigung des Vertrages über den offenen Himmel unterzeichnet. Ein entsprechendes Dokument wurde auf dem amtlichen Webportal für rechtliche Informationen veröffentlicht. Nun werden Kanada und Ungarn als Verwahrer über den Austritt Russlands aus dem Vertrag informiert, und die Teilnahme Russlands an dem Abkommen wird in einem halben Jahr beendet.

Die USA leiteten im Mai 2020 ein Verfahren zur Auflösung des Abkommens ein, das am 22. November abgeschlossen wurde. Im Januar 2021 hatte auch Moskau den Beginn zwischenbehördlicher Handlungen zum Ausstieg aus dem „Vertrag über den offenen Himmel“ angekündigt. Am 19. Mai wurde der Entwurf eines Dokumentes über die Kündigung des Vertrages von der Staatsduma (Parlamentsunterhaus) und am 2. Juni vom Föderationsrat (Parlamentsoberhaus) gebilligt.

Ich bedauere das Ausscheiden Russland aus dem Open-Skies-Abkommen, setze aber weiterhin auf dialogorientierte Beziehungen. Unsere Idee zum Ostseerat wäre hierfür ein gutes Format, um die Gespräche fortzuführen und vielleicht kehrt Russland ja wieder zum Open-Skies-Vertrag zurück“, so Dr. Robby Schlund, Obmann im Unterausschuss Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung.

Der Vertrag über den offenen Himmel (The Treaty on Open Skies) war als eine der Maßnahmen zur Vertrauensbildung in Europa nach dem Kalten Krieg gedacht. Das Dokument gestattete es den 34 Mitgliedsländern, Informationen zu den Streitkräften und zu Maßnahmen der jeweils anderen Teilnehmerländer offen zu sammeln.

Ende Mai hatte Washington den Austritt der USA aus dem Vertrag bekräftigt und dabei auf „Rechtsverletzungen Russlands“ hingewiesen. Das russische Außenministerium wies die Anschuldigung als haltlos zurück und wertete den Ausstieg aus dem Vertrag als „schlechtes Zeichen“. 33 Staaten sind an dem Vertrag beteiligt.

Quelle: https://snanews.de/20210607/russland-praesident-gesetz-kuendigung-open-skies-vertrag-2401675.html

Jugendaustausch für gemeinsame konservative grüne Politik zwischen Russland und Deutschland

Dr. Robby Schlund sprach am Freitag, den 21.05.2021 auf Einladung der Russische ökologische Partei „Grüne“ eine Begrüßungsrede vor den ca. 80 Delegierten und Gästen des Parteitages. Die internationale Zusammenarbeit und die engen Beziehungen der Völker Russlands und Deutschlands unterstreichen die Bedeutung und Relevanz der Lösung von Umweltproblemen. Dr. Robby Schlund betonte den erfolgreichen Beginn des Dialogs zwischen beiden Parteien und begrüßt dessen Entwicklung für eine effektive Arbeit bei ökologischen Themen und den gesamten Fortschritt der Beziehungen beider Länder.

„Es ist besonders in den Zeiten von Corona wichtig, eine intensive deutsch-russische Zusammenarbeit nicht nur in den schwierigen außenpolitischen Themen zu suchen, sondern auch bei weiteren Themen, die die Menschen in Deutschland und Russland bewegt, nämlich Natur und Ökologie, also auch „grüne“ Themen.

Nun werden Sie sich fragen, warum sich gerade die Alternative für Deutschland mit grünen Themen befasst und heute nicht die Partei „Die Grünen“ anwesend ist. Es gibt zwei große Unterschiede zwischen den Grünen und der AfD; Unser Parteiprogramm sieht eine nachhaltige ökologische Politik als wichtig an, aber kein Leben in einer „grünen Blase“, sondern die ganze Welt muss in ein ökologisches Konzept eingebunden werden.

Die ganze Welt sollte und muss sogar an ökologischen Konzepten arbeiten. Dazu zählen:

  • Verständnis für komplexe, adaptive Biosysteme fördern – erst Wissenschaft, dann Projekte
  • eine Balance der Ökosysteme ohne ideologische Dramatisierung
  • Energiegewinnung – Energieverbrauch – Energierecycling
  • und das nachhaltig und sparsam

In meinem Redebeitrag beim Petersburger Dialog habe ich mich bezüglich der grünen Politik auf vier wichtige Kernpunkte konzentriert, die die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland bei ökologischen Themen vorantreiben können:

  • Zusammenarbeit auf zivilgesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene zu ökologischen Themen
  • Waldbrandbekämpfung und Wiederaufforstung in Russland unterstützen
  • ökologische Hilfe – insbesondere am Polarkreis – verstärken (zum Beispiel die Problematik der Verschmutzung am Polarkreis, die Ökologie der Flüsse und die Rentier-Populationen)
  • Nachhaltige Reaktortechnik (Reaktortechnik nutzen, aber Sicher – z.B. durch Dual-Fluid-Technik)

Auch wenn es scheint, dass deutsche Umwelt-Politik ausschließlich von den Grünen betrieben wird, sind ökologische Themen eben auch für uns sehr wichtig. Denn für unsere Partei sind Heimat und Vaterland sehr wichtige Punkte in unserem Programm und dazu zählt auch die Bewahrung und Förderung einer intakten Umwelt. Deshalb setzen wir uns dafür auch in großem Maße ein und forcieren die internationale Zusammenarbeit bei ökologischen Themen.

Auch für mich persönlich spielt die Liebe zu allen Wesen, zu Tieren und zu Pflanzen, eine große Rolle. Diese tiefe Verbundenheit bringen wir immer zum Ausdruck“, so Dr. Schlund in seinem Grußwort an die Delegierten der Russischen ökologischen Partei „Grüne“.

Dr. Robby Schlund freute sich über die Einladung der grünen Partei Russlands und ist zuversichtlich, gemeinsam darauf aufbauen zu können. Er sicherte den Teilnehmern seinen Unterstützung zu und begrüßt eine enge Zusammenarbeit bei wissenschaftlichem Austausch sowie Schüleraustausch bei grünen Themen. Durch Dr. Schlunds Reisen zum Polarkreis, wurden bereits bei vielen Schülerinnen und Schülern in Thüringen das Interesse geweckt, vor Ort bei ökologischen Probleme mitzuhelfen.

Nach Austritt der USA aus Open-Skies-Vertrag – auch Russland steigt aus

Die Staatsduma (russisches Unterhaus) hat am Mittwoch den Open-Skies-Vertrag aufgelöst. Die Entscheidung war einstimmig. „Die Abgeordneten der Staatsduma haben bei der Plenarsitzung den Ausstieg Russlands aus dem Vertrag über den Offenen Himmel unterstützt. Das entsprechende Dokument wurde bei der Staatsduma vom Präsidenten Wladimir Putin eingereicht“, heißt es in der Mitteilung.

Der Vorsitzende (Sprecher) der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, betonte dabei: „Die USA sind selbst ausgestiegen, und (…) denken, dass sie Russland weiter überwachen können? Man muss aussteigen und darüber hinaus nur mehr auf Grundlage von Beziehungen reden, die auf gleicher Basis aufgebaut werden, und nicht im Rahmen von Doppelstandards wie jetzt.“

Washington lenkte nach Machübergabe nicht ein

Die USA verkündeten im Juli 2020 unter der Trump-Administration, sich aus einem Vertrag zwischen den Nato-Staaten und ehemaligen Mitgliedern des Warschauer Pakts zur gegenseitigen militärischen Luftüberwachung zurückzuziehen und rissen somit ein weiteres Stück Rüstungskontrolle ein.

Der russische Vize-Außenminister, Sergej Rjabkow, verwies darauf, dass mit der Machtübernahme in den USA durch den neugewählten Präsidenten, Joe Biden, Informationen aufgetaucht seien, wonach sich die Position Washingtons zur Teilnahme am Vertrag verändern könnte.

„Mit Rücksicht darauf haben wir klargemacht […], dass im Fall einer konstruktiven Lösung dieser Frage Russland die Möglichkeit erwägen könnte, im OH-Vertrag zu bleiben. Leider gab es nach heutigem Stand keine klare Antwort vonseiten der USA“, so Rjabkow.

Am 11. Mai hatte Präsident Putin den Entwurf über die Kündigung des OH-Vertrags bei der Staatsduma eingereicht. „Am 22. November 2020 sind die USA unter einem erfundenen Vorwand aus dem Vertrag ausgestiegen, was wesentlich den Interessenausgleich der Staaten, Vertragsteilnehmer (…) verletzt hat“, hieß es im Begründungsschreiben. Darin stand auch, dass somit eine Gefahr für die nationale Sicherheit Russlands entstanden sei. In der Nacht zum 22. November waren die Vereinigten Staaten aus dem Vertrag über den Offenen Himmel ausgestiegen.

Deutschland und die AfD bedauert ausdrücklich das Ausscheiden der USA und Russlands aus dem Open Skies Abkommen und dessen Folgen“, so Dr. Robby Schlund, Obmann im Unterausschuss Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung.

Am 2. Juni soll die heutige Entscheidung auch der russische Föderationsrat bestätigen. Dann soll das Dokument von Staatschef Wladimir Putin unterzeichnet werden. Sechs Monate nach Bestätigung der Vertragskündigung durch den Präsidenten steigt Russland aus dem OH-Vertrag aus.

Partnerschaften im eurasischen Raum sind unerlässlich für ein sicheres Europa

„Schon der Ausstieg der USA führte zur weiteren Marginalisierung der deutschen und europäischen Politik und die Regierungen in Europa, allen voran die deutsche Regierung schauen tatenlos zu. Auch die nukleare Komponente ist eine wichtige Klammer für Vertrauen und Frieden in Europa und der Welt.

Ich will nicht so weit gehen, dass man jetzt von einer sicherheitspolitischen Bedrohung von ganz Europa sprechen kann, aber wir alle müssen das schon sehr ernst nehmen.

Was für mich aber besonders wichtig ist, für den eurasischen Raum eine strategische Partnerschaft zu entwickeln, die sowohl wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche und sicherheitspolitische Aspekte enthält. Aus meiner Sicht, ist dies für ein sicheres Europa unerlässlich und Garant für den Frieden in der Welt. Dabei sollte Russland das Bindeglied sein.

Ich bedauere das Ausscheiden Russland aus dem Open-Skies-Abkommen, setze aber weiterhin auf dialogorientierte Beziehungen. Unsere Idee zum Ostseerat wäre hierfür ein gutes Format, um die Gespräche fortzuführen und vielleicht kehrt Russland ja wieder zum Open-Skies-Vertrag zurück“, so Dr. Robby Schlund.

Das Abkommen über den Offenen Himmel (Open Skies Treaty), das 1992 geschlossen und 2002 umgesetzt worden war, erlaubt den zuletzt 33 mitwirkenden Staaten mehrere Beobachtungsflüge pro Jahr im Luftraum der Vertragspartner. Seitdem in Kraft treten gab es mehr als 1.500 Beobachtungsflüge, die vorrangig der Vertrauensbildung dienen sollen. An allen Flügen nehmen sowohl Vertreter der beobachtenden als auch der beobachteten Staaten teil.

Im Dialog bleiben. Perspektiven und Herausforderungen der deutsch-russischen Beziehungen

17.05.2021 Berlin. Am Montag den 17. Mai 2021 fand eine digitale Tagung des Arbeitskreises Politik des Petersburger Dialoges statt. Hauptthemen waren die aktuellen deutsch-russischen Beziehungen und die weiterführende Diskussion zu einem gemeinsamen dialogorientiertem 10-Punkte-Plan. Statements von Prof. Dr. Nikonov, Dr. Wadephul, Dr. Schmid und Prof. Dr. Below eröffneten die rege Diskussion der Teilnehmer, die neben kritischen Aspekten auch viele Gemeinsamkeiten finden konnten und sich über die Weiterarbeit und Ergänzung am 10-Punkte-Plan austauschten. Man war sich einig, die Gespräche am Rande der Städtpartnerschaftskonferenz in Juni in Kaluga fortzusetzen und im Herbst zu einer weiteren Sitzung der Arbeitsgruppe zu einem abschließendem Ergebnis zu kommen. Einig waren sich alle, dass ein neuer Punkt Gesundheit hinzugefügt werden sollte, um globale politische Dimensionen, insbesondere bei Pandemien, besser zu berücksichtigen.

Dr. Robby Schlund, Vorsitzender der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages merkte in seinem Redebeitrag an, dass die deutsch-russischen Beziehungen in der Zukunft, in einer immer multipolarer werdenden Welt, eine immer wichtigere strategischere Beziehung einnehmen und die über globale Sicherheit, Frieden, Ausgleich und transeurasische Belange weltweit mitentscheidend sein werden.

Gleichzeitig kritisierte er sehr scharf, die zunehmend von Diktatur geprägte und sehr besorgniserregende Entwicklung in der Ukraine, wo Parlamentarier unter Generalverdacht und Hausarrest gestellt und wegen ihrer politischen Meinung wegen Hochverrates angeklagt werden, während man kritische Medien, die darüber berichten, verbietet. Hier gelte es, von deutscher und von russischer parlamentarischer Seite, im Interesse der Menschen dort Einfluss zunehmen und nicht einfach nur wegzuschauen.

Dr. Schlund kritisierte weiter, dass gerade in Pandemiezeiten, wenig Interesse an wissenschaftlicher Zusammenarbeit, z.B. bei der Impfstoffentwicklung bestünde. So wurde seine vermittelte Initiative zu einem gemeinsamen Online-Gespräch zur Informationsgewinnung mit Mitgliedern des Gesundheitsausschusses und dem Gamaleya-Institut von deutscher Seite abgelehnt. Deshalb begrüßte Dr. Schlund den Vorschlag, einen zusätzlichen Punkt Gesundheit zu ergänzen und bestätigte unter anderem damit den Vorwurf von Frau Prof. Dr. Abramowa, dass es keine effiziente Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich geben würde und außen- und innenpolitisch von westlicher Seite zu einem Impfkrieg benutzt würde.

Zum 10 Punkte-Plan betonte Dr. Schlund nachdrücklich, dass der Ostseerat genutzt werden müsse, um eine neue europäische Sicherheitsarchitektur voranzutreiben und merkte an, dass neben aktiven Mitgliedern, die USA, Großbritannien und Ukraine dort bereits Beobachterstatus hätten und dieser somit geeignet wäre, ohne ein neues Format zu schaffen, den Ostseeraum als Garant für Sicherheit in Europa zu etablieren. Weiterhin erläuterte er, dass Sanktionen niemals in der Geschichte zum Erfolg geführt hätten, sondern ausschließlich Krisen verschärft hätten und das diese zu beenden seien und an einen Minimalkonsens orientierten Dialog ersetzt werden müsse. Gleichzeitig präferierten er ein neuen bilateralen Krisenpräventionmechanismus, der greift, sobald politische Probleme, wie bspw. beim Fall Navalny, auftreten und zunächst in Gang gesetzt würde, bevor außenpolitische Fakten geschaffen werden. Last but not least, beendete Dr. Schlund seine Ausführungen in der Diskussion mit dem Wunsch, die Visafreiheit schnellstmöglich, besonders für Jugendliche umzusetzen, um die zivilgesellschaftlichen deutsch-russischen Verbindungen weiter voranzutreiben.

Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe – Eine Erfolgsgeschichte

Vier Jahre intensiver Arbeit für gute Beziehungen zwischen Deutschland und Russland liegen nun hinter Dr. Robby Schlund.

Auch bei der abschließende Konferenz der Deutsch-Russischen Parlamentariegruppe per Videoschalte am 15. April 2021, erhielt Dr. Schlund für seine geleistete Arbeit sehr viel positives Feedback. Selbst die Teilnehmer der anderen Parteien zeigten sich in dieser Konferenz erstaunlich konstruktiv. Dies macht deutlich, dass sich der unermüdliche Einsatz von Dr. Schlund lohnt.

Unzählige Gespräche, Konferenzen und Initiativen prägten Dr. Robby Schlunds jahrelangen Einsatz wofür er große Anerkennung fand.

Einige Highlights und entscheidende Wegpunkte im Einsatz für ein gutes Verhältnis mit Russland, lassen sich hier nachverfolgen: Rückblick & Meilensteine