Abenteuerliches Desaster im Gesundheitswesen

Die Situation in der Krankenpflege im Krankenhaus spitzt sich weiter und immer dramatischer zu. Laut aktuellen Zahlen des Mitteldeutschen Rundfunks, kommen auf 100 offene Stellen bundesweit nur 41 Arbeitslose.

 Vor allem in den Bundesländern Sachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen sprechen wir von einer außergewöhnlich kritischen Lage.

Hier gibt es im Bereich der Altenpflege sogar nur noch 13 bis 14  Arbeitssuchende auf 100 offene Stellen.

13.000 neue Stellen sollen es im Bereich der Altenpflege sein. Ja, sicher ein dynamischer Anfang, aber am Ende doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. 

Nach einer Hochrechnung des Bundesamtes für Statistik, bedarf es aber bis 2025 sage und schreibe ungefähr 940.000 Pflegekräfte.  Was nützen dann 13.000 neue Stellen, die nicht mal mit 25 % besetzt werden können, weil keine oder zu wenig Fachkräfte verfügbar sind?

Zur besseren Finanzierung der Pflegestellen am Bett, wollen Sie nun die anteiligen Pflegekosten am Relativgewicht der DRG`s herauslösen und komplett separat vergüten. Seien wir doch mal ehrlich! Damit führen Sie doch das komplette DRG System ad absurdum. Seit seiner Einführung 2003 des DRG-Systems in Deutschland, verursacht dieses German-DRG-System eine Verdreifachung der Kosten im Gesundheitswesen.

Das DRG-System führte zu einer beispiellosen Abwertung des Patienten, Profitmaximierung und Kapitalisierung im Gesundheitswesen und zu einem abenteuerlichem Desaster in der Sicherstellung der Krankenhauspflege. Statt sich dafür zu entscheiden, ein unehrliches DRG-System abzuschaffen, doktern Sie weiter an den Symptomen herum.

Was wie ein Befreiungsschlag aussieht, verkümmert zum Rohrkrepierer. Statt ein eigenes, moderneres, faireres und leistungsorientierteres Kostenvergütungssystem  einzuführen, was auch die Pflege besser berücksichtigt, amputieren Sie an dem eh schon angeschlagenen DRG-System.

Aber was passiert dann eigentlich in den Krankenhäusern?

Es führt bei den Krankenhäusern zur Reduktion der Fallpauschale und zur Reduktion des Case-Mix-Index. Das bedeutet, dass das Krankenhaus pro Fall weniger Vergütung erhält. Ab 2020 entfällt dann auch noch der Pflegezuschlag, eine Förderung.

Spätestens hier merken wir, dass Ihre Initiative zu einer reinen Mogelpackung verkommt, die das Problem nur verschiebt und nicht löst. Der Krankenhausversorgung werden damit jährlich 500 Mill Euro entzogen. 

Das wollen wir, die AfD nicht mittragen!

Die Krankenhäuser indes, werden dazu veranlasst und ermutigt, weiterhin noch freudiger und noch atemberaubender, Patienten blutig in die Reha zu verlegen. 

Aber dort, in der Reha, Herr Spahn, wirkt ihr Pflegepersonal-Stärkungsgesetz erst gar nicht.  Haben Sie den dadurch massiv zunehmenden Pflegeaufwand einfach übersehen? Inwieweit gedenken Sie, den dadurch entstehenden Tarif-, Rationalisierungs- und Kostendruck von anderen im Krankenhaus tätigen Berufsgruppen, wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden sozial verträglich zu gestalten?

Wir freuen uns schon jetzt über die Vorschläge zur Nachbesserung und die Diskussion im Gesundheitsausschuss.

Einer Überweisung stimmt die AfD zu.